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Montag, 2. August 2010

That was really wicked…

wicked_plakat2

Wen’s interessiert: Die Wikipedia zu “Wicked”

Donnerstag, 17. Juni 2010

Foto-Spielereien mit dem Industriemuseum Euskirchen

Das war interessanter als wir zunächst gedacht hatten.

Montag, 15. Februar 2010

“Noch’n Gedicht” in Bad Godesberg

Es wohnt ein Wind im Bonner Süden,
der pustet kalt,
wer da nicht einen Mantel hat,
der hustet bald.

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Heinz Erhardt war ein Phänomen.

Viele Tausende haben ihn auf der Bühne erlebt und herzlich über seine Komik gelacht. Millionen kennen ihn vom Rundfunk, Fernsehen, aus dem Kino oder seinen Büchern. Er war der beliebteste Komiker der fünfziger und sechziger Jahre und einer der begabtesten Humoristen des Jahrhunderts. Noch’n Gedicht…“ ist wohl der bekannteste Ausspruch des Heinz Erhardt, mit dem er seine Gedichte anzukündigen pflegte.

Erhardts spitzbübischer Humor und sein spielend leichter Umgang mit der deutschen Sprache sind bis zum heutigen Tage legendär und unvergessen. Manche seiner Verse sind in den allgemeinen Sprachschatz übergegangen und werden auch heute noch gerne zitiert, meist ohne den Urheber zu kennen.

Seine Wortspiele, oft mit einer versteckten und kritischen Pointe versehen, haben bis heute nichts von ihrem Charme verloren.

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Der Schauspieler Thorsten Hamer (27) hat Heinz Erhardt - im Gegensatz zu den meisten Zuschauern im Kleinen Theater - nicht mehr live erlebt. Aber von seiner Großmutter so viel gehört von den aberwitzigen Reimen des fröhlichen Verseschmieds, dass er sich Erhardts Gedichte selbst zur Brust genommen hat.

"Noch 'n Gedicht" heißt Hamers Blütenlese aus Erhardts schönsten Sprüchen, Parodien und Sketchen, mit der er jetzt in Bad Godesberg zu Gast ist und das geneigte Publikum vor Lachen ganze Alleen von Purzelbäumen schlagen lässt.

Hamer macht das brillant. Er hat natürlich einige alte Nummern ein bisschen aktuell aufpoliert - aber wenn er listig sein "Hach, was bin ich wieder für ein Schelm heute" einstreut, scheint Erhardt leibhaftig wieder leise zu lächeln, um dann des Sängers Fluch zu beschwören und beim Beifall bescheiden ganz schamviolett anzulaufen.

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Links: 

Die Sage von Hero und Leander oder “Falsche Sparsamkeit”
von Heinz Erhardt ©

1. Teil – Die Ansichtskarte

Der Hero und auch die Leander,
die hatten gar nichts miteinander.
Das lag hauptsächlich an der Länge
und Breite jener Meeresenge,
die man, hat man nicht grad gepennt,
als Helespont von früher kennt.
Nun war der Hero ja schon immer
bekannt als Sportler, nämlich Schwimmer.
Weshalb er eines Tages rief:
“Ich schwimme zu ihr, ist’s auch tief!
Ist auch die Strecke nass und lang,
was macht das schon, mir ist nicht bang!
Ich arbeite bis Samstag bloß,
dann schwimme ich nach Dienstschluss los!”
Drauf schrieb er eine Ansichtskarte.
“Ich komm ganz früh am Sonntag, warte!
Doch weil du liebe Lea faktisch
direkt am Ufer wohnst, was praktisch,
so zünde eine Kerze an
und stell sie in dein Fenster dann.
Auf dass sie leuchte und mich leite
zu dir, bis auf die and’re Seite!
Ich geb dir’n Vorschuss-Kuss, hier hast’n!”
Und warf die Karte in den Kasten.
Und Samstag Nacht, wie vorgeseh’n,
sprang er, die Uhr war kurz nach zehn,
bekleidet nur mit einer Hose, im Munde aber eine Rose,
und mit Salatöl eingerieben,
ins Wasser mit’m Ziel nach drüben.

2. Teil – Der Untergang

Das Meer geht hoch, die Winde wehen,
die Nacht ist kalt, er kann nichts sehen.
Den Mond und auch die Sterne nicht,
doch auch nicht seiner Liebsten Licht!
So sehr er die Pupille weitet,
wo ist die Kerze, die ihn leitet???
“Verzeihung, geht es hier zum Ufer?”
brüllt er, doch niemand hört den Rufer.
Nur schwer noch kann er sich im kalten
Gewässer über Wasser halten.
Und so verliert im Meer Getose
er erst die Hoffnung, dann die Rose.
Er murmelt paar Mal “Junge Junge…”,
dann dringt ihm Wasser in die Lunge.
Er nimmt noch zwei drei Schluck, dann sinkt er
bis auf’n Grund und hier ertrinkt er.
So endete das Sein für ihn
durch eine Kerze, die nicht schien….

3. Teil – Die Erläuterung

Nun fragen Sie wohl unterdessen:
Warum hat sie das Licht vergessen?
Weil sie, wie so das Schicksal spielt,
die Post erst Montag früh erhielt!
Und da war’s schon zu spät zum Leuchten,
da lag er schon im Grab, im feuchten….
Schlussfolgerung.
Hätt er ein Telegramm geschickt,
wär ihm sein Vorhaben geglückt….

Montag, 8. Februar 2010

Das es sowas noch gibt…

…hätte ich wirklich nicht gedacht.

Am Samstag waren wir in einer Kneipe mit dem Namen “Session” (Bonn) und der hiesige Stadtführer sagt dazu:

“Wenn man nicht weiß, wo es ist, wird man zunächst daran vorbeilaufen. Daher sollte man sich bei der Suche nach dem kleinen Kellereingang des Session lieber auf sein gutes Gehör verlassen - und sich von der Musik leiten lassen.


Einmal hinabgestiegen glaubt man, sich in einem etwas schnörkellosen Partykeller wiederzufinden - rechts eine kleine Theke, im Saal ein paar Ex-Amtsstuben-Stühle - das war´s.


Die Einrichtung ist aber auch eigentlich gar nicht so wichtig, denn wie der Name schon sagt, zählt hier allein das Geschehen auf der winzigen Bühne und das kann was: Jazz, dargeboten von den Großen des Genre oder von Nonames, die sich so ihr Bier für den Abend erspielen wollen - hier spielt jeder, der will und kann!

Unser Fazit:
Für Kenner und Liebhaber echter Liveperformances ein wahrer Genuß!”

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Nun gut. Das “Session ist wirklich sehenswert – mich persönlich erinnert es an vergangene Tage. Schmuddeliger Kicker in der Ecke, Toiletten, die noch das Graffiti der letzten zwei, drei Generation verewigen und eine Soundstage – so klein und schmuddelig, dass man sich wundert, wer hier überhaupt auftritt. Klein, schmutzig aber kultig würde jeder sagen, der diese Kneipe zum ersten Mal sieht. “Geheimtipp” sagen die Anderen. Schaut es Euch an und Ihr wisst, was ich meine.

Gespielt haben am letzten Samstag dort “Hillbilly DeLuxe”. Country-Kenner wissen, dass dieser Name ein Song von Brooks & Dunn ist und wer in den letzten Monaten vielleicht die Country-Charts verfolgt hat, weiß umso mehr, dass es sich hierbei in Wirklichkeit um eine überaus erfolgreiche Country-Newcomer-Band aus dem Köln-Bonner-Raum handelt, die wirklich Ihresgleichen sucht und sich absolut nicht zu schade ist, auch mal vor kleinem Publikum zu “giggen”. Die vier Jungs und das eine Mädel präsentieren nämlich nahezu perfekten Country-Western-Rock auf sehr hohem Niveau.

Diese Band hat was und bringt etwas rüber, was ich schon lange nicht mehr gehört und erlebt habe. Man merkt förmlich, dass hier Menschen aus Leidenschaft und Spaß an der Sache wirken. Perfektionisten? Virtuosen? Unterhalter? Irgendwie war alles dabei und die Band hat richtig was drauf. Ich behaupte: Wer dagegenhält hat sie nicht gehört. Wer mal im Südwesten der USA gelebt hat, kann sowieso nicht widersprechen. Das ist der Sound und das Feeling von damals, Jungs! Yeehaww…

Ich weiß nicht, ob es die schmuddelige Atmosphäre des Bonner “Session” war oder die geradezu perfekte und stimmungsvolle Darbietung von “Hillbilly DeLuxe” – ich hab mich jedoch schon lange nicht mehr so wohl gefühlt wie an diesem Abend.

Volles Programm mit Country bis zum Abwinken, Zugaben, die beiden Seiten Spaß gemacht haben, eine Band zum Anfassen, die sich auch nicht zu schade war, anschl. ein gemeinsames Bier mit dem Publikum zu trinken, eine supergeile Stimmung und ein tollerSound, den man in so einer “Kneipe” gar nicht vermutet hätte. All dies hat das Ganze zu einem perfekten Abend gemacht, an dem ich mich bestimmt noch lange erinnern werde.

Bevor ich mich jetzt in Ekstase schreibe, hier noch ein paar schnelle Grüße an Klaus und Regina und ein dickes Dankeschön für den Tipp und den netten Abend. Grüße natürlich auch an “Big John” für die Leistung an der Bassgitarre und an den Rest der Bonner Polizei für die im Kreise seiner Kollegen gefühlten/gewährten Sicherheit an diesen Abend.

Tolle Leistung. Toller Abend. Immer wieder !!!!!!

Hillbilly Deluxe, wir werden Euch im Auge behalten!

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Sonntag, 19. April 2009

Die 39 Stufen im Contra-Kreis

Heute waren wir mal wieder nach langer Zeit im Contra-Kreis.

Kurzum: Es war toll! Wer hätte gedacht, dass vier (!) Schauspieler eine solch komplexe Geschichte in ein Theaterstück umsetzen könnten. Viel Grüße auch an Marlies und Peter, die sich ganz offensichtlich genauso toll wie wir unterhalten haben.

Zum Stück:

Kriminalkomödie - bearbeitet von Patrick Barlow - nach einem Originalkonzept von Simon Corble und Nobby Dimon

In einer Londoner West End-Show, in der ein Mann mit unglaublichem Gedächtnis die Leute unterhält, lernt der Junggeselle Richard Hannay Annabella Schmidt kennen, die, von zwei Männern verfolgt, sich ihm gegenüber als Spionin zu erkennen gibt und auf der Suche nach einem Geheimagenten ist, der vertrauliche Informationen außer Landes bringen will. Viel weiß sie über den Gesuchten nicht, doch spielen mysteriöse "39 Stufen" eine wichtige Rolle. Ihr wirres Gerede nimmt Hannay nicht ernst, bietet ihr aber eine Übernachtungsmöglichkeit in seiner Wohnung an. Als er mitten in der Nacht durch Lärm geweckt wird und ihm Annabella mit einem Messer im Rücken sterbend in die Arme fällt, muss er einsehen, dass er die Situation erheblich unterschätzt hat. Hannay muss aus London fliehen und, mittlerweile von der Polizei gesucht, selbst seine Unschuld beweisen ...

Vielen Dank an

Florian Reiners, Natalie O’Hara, René Toussaint und Charles Ripley

für eine wahrhaft tolle Leistung.